Japan | Vitrine 3
Japan – Goldstreulacke 15.–17. Jahrhundert | Vitrine 3
Die Anfänge der Lackkunst Japans reichen ebenfalls bis in prähistorische Zeit, ins 3./4. Jahrhundert (v. Chr.), zurück. Während sich die chinesischen Lackarbeiten durch ihre vielfältigen Erscheinungsformen auszeichnen, bestechen die japanischen Exponate vornehmlich durch eine Technik, die sich seit dem 9. Jahrhundert zur vollkommenen Perfektion ausbildet – das Streubild. Das Grundprinzip dieses raffinierten Verfahrens besteht darin, Gold- oder seltener auch Silberpulver durch ein Röhrchen in den noch feuchten, zumeist schwarzen Lackuntergrund einrieseln zu lassen. Dabei kann das Streubild als flache oder hohe Erhebung angelegt sein, oder sogar als aus überlackierten Deckschichten herauspolierte Variante vorkommen. Die so entstandenen Werke beeindrucken durch ihr harmonisches Zusammenwirken von glänzenden Lackoberflächen und strahlendem Golddekor. Besonders faszinierend wirkt der Umstand, daß hochwertig lackierte Objekte in Japan zu allen Zeiten gleichermaßen künstlerischer Ausdruck wie auch fester Bestandteil des alltäglichen Lebens waren.
Japan – Lacke mit »herauspoliertem« polychromem Streudekor iro-e-togidashi | Vitrine 7
Japan – Lackdekore auf unterschiedlichen Trägermaterialien; Streutechniken | Vitrine 9
Japan – Unterschiedliche Lacktechniken 19. und 20. Jahrhundert | Vitrine 10
Frick, Patricia:
Published by Museum für Lackkunst, Münster, 2015
Frick, Patricia und Soon-Chim Jung:
Published by Hirmer, 2012